Nach allen Erfahrungen mit demokratischen Vorgängen war ein echter Auskenner zu Gast.
Der Bad Stebener Landtagsabgeordnete Alexander König besuchte die Vorschulkinder, die einen ganzen Fragenkatalog vorbereitet hatten, den der Politiker geduldig beantwortete. Er verriet den Kindern seine Lieblingsfrühstückszutaten und sein Alter, erzählte u. a. von der Kleiderordnung im Landtag, warum er seinerzeit keinen Kindergarten besuchte, dass es ihm in Bad Steben besser gefällt als in München, von bevorzugten Getränken, Freizeitaktivitäten und von seiner Bestimmer-Rolle. Der Abgeordnete erklärte mit kindgerechten Beispielen, dass auch Kinder schon Entscheidungen treffen müssen, z. B. wenn sie einen Geldschein bekommen und dafür in der Spielwarenabteilung einkaufen wollen. Politiker entscheiden über die Verteilung der Steuergelder, können aber auch nicht alle Wünsche erfüllen. Die Situation, etwas nicht zu bekommen, kannten die Kinder aus eigenem Erleben. Sie erinnerten sich an Handpuppe Lotte und daran, dass „bocken und schmollen“ keine Lösung ist, wenn man eine andere Meinung hat. Alexander König ermunterte die Kinder, später selbst einmal Bestimmer oder Bestimmerin zu werden, zum Beispiel als künftiger Bürgermeister oder künftige Bürgermeisterin. Dann kam die Rede auf den „Oberbestimmer“ Markus Söder. Für ihn hatten die Jungen und Mädchen eine Botschaft vorbereitet, die Alexander König weiterzugeben versprach. Denn regelmäßig fehlt es in der Kita an Personal. Aber wenn nicht genügend Große da sind, sinkt die Lebensqualität auch für die Kleinen. Wenn Pädagoginnen fehlen, die Nähe spenden, Lernprozesse begleiten, trösten, Bilderbücher vorlesen, die Welt erklären, loben, in den Schneeanzug helfen, die Nase putzen, das Schnitzel schneiden, usw., dann spürt das jede und jeder Einzelne im Gruppenverbund.
Die Notwendigkeit pädagogischer Qualitätsverbesserungen machten auch die Erzieherinnen im Nachgespräch deutlich. Alexander König versprach das Anliegen weiterzutragen und eine Rückmeldung zu schicken, die Ende Januar postwendend kam: Ein Dringlichkeitsantrag zur Verwendung der Gelder aus dem Gute-Kita-Gesetz für Qualitätsverbesserungen wurde auf den Weg gebracht.
Gespannt schauen die Stebener jetzt nach München und Berlin.